„Einer der ersten grünen Kreisverbände in ganz Bayern. Das ist bemerkenswert!“ so die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, die dem Kreisverband Kulmbach zu ihrem 45-jährigen Bestehen gratulierte. Die Feier fand in einem ungewöhnlichen Rahmen statt und zwar in einem käfergeschädigten Abschnitt des Stadtwaldes, den es aufzuforsten gilt. Zusammen mit der Stadtförsterin, Carmen Hombach, pflanzten rund 20 Kulmbacher Grüne 100 Esskastanien. Diese sind widerstandsfähiger gegen Wärme und Trockenheit und aktuell schon in Regionen wie Norditalien und Südfrankreich zu finden. Gegen Verbiss sind die frischen Setzlinge mit einem Einzelschutz aus Holz geschützt, der von der WfbM in Melkendorf hergestellt wird.
Mit von der Partie waren neben dem Vorstand und Mitgliedern auch die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum, Ursula Sowa und Tim Pargent aus dem Landtag sowie die Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin Dagmar Keis-Lechner. Was war in den 45 Jahren seit dem 13. November 1979 nicht alles passiert:
Die Kulmbacher Grünen konnten mit Eberhardt Bueb Mitte der Achtzigerjahre einen der ersten Bundestagsabgeordneten für Bayern nach Bonn entsenden. Damals wurde noch im zwei Jahresrhythmus rotiert, d.h. die Abgeordneten machten nach zwei Jahren ihren Platz wieder frei – Neue kamen und es gab eine klare Trennung von Amt und Mandat. Inzwischen gibt es im Deutschen Bundestag 117 Grüne Abgeordnete, im bayerischen Landtag 32 , im Bezirkstag zwei, auf Kreisebene fünf und im Stadtrat 4.
War es in den achtziger Jahren noch der Protest gegen die Atomkraft und gegen Wackersdorf kam in der Neunzigerjahren der Weg zu den erneuerbaren Energien in den Vordergrund. Das führte dazu, dass Jürgen Oehrlein, einer der langjährigen Akteure der Grünen im Kulmbacher Kreis für eine der ersten Fotovoltaikanlagen am Landratsamt sorgte. Ebenso setzte sich der Architekt im Baubereich für eine energie- und ressourcenschonende Bauweise ein. Ein weiterer hervorstechender, ehemaliger Mandatsträger ist Volker Wack, der sich im Stadtrat massiv für Radwege und für die Schulen eingesetzt hat. Die Kreisrätin Dagmar Böhm forcierte Anfang der 2000 schon das Thema des demographischen Wandels, Dr. Claus Gumprecht erzielte Erfolge für den fairtrade, Bio und Regional Landkreis und Pia Kraus sorgte für die Einführung des Landschaftspflegeverbandes. Die Klimaschutzmanagerin, Ingrid Flieger bekommt aufgrund eines Antrags von Dagmar Keis-Lechner nun personelle Verstärkung und mit Initiative von Klaus Bartels wird sich der ÖPNV dem Thema „On Demand“ zuwenden.
Aber im Sinne der Energiewende sind nicht nur die Anträge der Mandatsträger/-innen hier zu erwähnen, sondern auch die des Energiewendebündnis. Dieses Bündnis mit Beteiligung der Grünen hat sich zusammen mit dem verstorbenen Dr. Springmann für das Stromnetz der Stadt Kulmbach und im weiteren Verlauf die PV Freiflächenanlagen erfolgreich eingesetzt und somit die Energiewende maßgeblich vor Ort vorangebracht.
Der Vorstandsvorsitzende Christian Ohnemüller sagte: „Seit 45 Jahren kämpfen wir GRÜNE für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz in Kulmbach. Für Gerechtigkeit und Toleranz. Dafür gilt ein herzliches Dankeschön allen Abgeordneten und Mandatsträger:innen aber auch unseren Mitgliedern, die sich vor Ort für Kulmbach einsetzen und immer mehr werden. Im Vergleich zu 2020 ist unsere Mitgliederzahl um 55% gestiegen“. Seine Vorstandskollegin Veronika Reis ergänzte: „Es ist schon einiges erreicht worden mit den Kräften, die wir zur Verfügung haben. Aber es muss noch mehr erreicht werden und dazu brauchen wir jede Hilfe, die wir kriegen können. Schließlich steht das Wichtigste auf dem Spiel: Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen!“
Nach getaner Arbeit gab es mit Punsch und Keksen weitere Informationen von Carmen Hombach, die den Waldumbau für die Stadtwerke Kulmbach hervorragend managed, so dass wir uns drauf verlassen können, dass uns das gute Trinkwasser in Kulmbach nicht ausgehen wird.
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