Pressemitteilung Kauerndorfer Tunnel

Nach der Veranstaltung in Ködnitz am Montag ist eines klar: Weder dem Staatlichen Bauamt noch Emmi Zeulner ging es jemals um eines der 26 Häuser in Kauerndorf. Die persönliche Situation der Anwohner:innen dient als Vorwand, um eine große Verkehrsachse parallel der A70 zu schaffen. Da würde ein verkehrsberuhigtes Nadelöhr, egal ob mit oder ohne Anwohner:innen, einfach stören.

Dass sich durch diesen wahnwitzigen Plan weitere Probleme ergeben werden, ist offensichtlich. Wirsberg, Ludwigschorgast, ein paar Häuser in Untersteinach, Kulmbach, Mainleus, Rothwind, Mainklein und Theisau werden unter dieser geplanten Verkehrszunahme leiden. Schallschutz, weitere Umfahrungen, Überholstrecken, was kommt noch? Und vor den höheren Emissionen durch den umgeleiteten Verkehr wollen wir gar nicht sprechen. Die Frage danach, welche Lobby hinter diesen Plänen steckt, kann nur rhetorischer Art sein: Autoindustrie oder Logistik.

Spätestens nach Bekanntgabe dieses Planes müsste ein Aufschrei durch die Bevölkerung der Landkreise Kulmbach und Lichtenfels gehen. Wollen wir das? Ist das erstrebenswert? Schon jetzt sind viele Anwohner:innen Kulmbachs lärmgeplagt. Das wird und soll zunehmen! Der Verkehr, auch der Schwerlastverkehr, wird und soll zunehmen! Ich hoffe, das ist allen klar.

Ein weiterer wichtiger Punkt wurde genannt: Es wurden noch keine Vergaben getätigt. Die Bauaufträge werden ab heute (30.09.2022) veröffentlicht. Nach Prüfung der eingegangenen Angebote wird mit der Vergabe begonnen. Das heißt, es gibt auch keine der von den Vertretern von SPD und FDP kürzlich vorgeschobenen „rechtlichen Gründe“, den Tunnelbau weiter verfolgen zu müssen. Spätestens jetzt sollten auch die anderen Ampelparteien, wenn sie ihre Kritik an dem Bau ernst meinen, sich mit voller Kraft gegen dessen Realisierung einsetzen.

Die angesprochene Stufe der „höchsten Dringlichkeit“ im Verkehrswegeplan ist hier auch nur vorgeschoben. Schon einmal wurde ein unsinniges Verkehrsprojekt einer Bundesstraße mit dieser Stufe – nach 50% des Baus! – gestoppt. Das war die B303 zwischen Wunsiedel und Eger.

Dass die Landräte Klaus Peter Söllner und Christian Meißner diese Entwicklung zu einer Verkehrsmehrbelastung ohne Kritik unterstützen und sich somit das Bild unserer Landkreise auf Jahrzehnte verändern wird, ist völlig unverständlich. Unsere Kinder und Enkel werden es uns definitiv vorwerfen, und dies zu Recht. Der Individual- und Schwerlastverkehr auf der Straße wird weiter gefördert, anstatt auf die Schiene zu setzen. Wir brauchen eine Verkehrswende. Diese wird hier von den Konservativen sichtbar durch die völlig aus der Zeit gefallenen Pläne und Projekte untergraben.

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