Lisas Appell an den Stadtrat

Seit der letzten Kommunalwahl im Frühjahr 2020 ist Lisa Töpper eine unserer grünen Stadträtinnen. Hier ihre Rede zur Sitzung am 29. Juli 2021:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadträte, liebe Verwaltung, 

jetzt ist über ein Jahr vergangen seit Beginn meines Amtes als Stadträtin in der Stadt Kulmbach. Ich wollte mich zu allererst einmal bei Ihnen allen bedanken, dennoch auch einen kleinen Erfahrungsbericht mit Ihnen teilen, wie ich persönlich das letzte Jahr erlebt habe. 

Kulmbach ist das Herzstück von uns allen und das habe ich in jeder Sitzung gespürt: Viele Meinungen, viele Diskussionen und doch dasselbe Ziel. 

Die Arbeit mit Ihnen allen macht unglaublich viel Spaß, obwohl wir verschiedene Hauptinteressen und Themen vertreten. Ich habe sehr viel lernen dürfen und werde noch sehr viel dazu lernen. Das ist toll! Es ist mir eine Freude und ein Privileg, ein Teil des Kulmbacher Stadtrats sein zu dürfen. 

Teilweise auch durch Corona konnte ich noch nicht mit jedem das persönliche Gespräch aufsuchen, aber ich hoffe, dass sich das in den nächsten Monaten ändern wird. Die Personen, mit denen ich schon das Vergnügen hatte, waren mehr als freundlich und es entstanden schöne und wertvolle Gespräche. Auch dafür, wie Sie mich von Anfang an aufgenommen haben, ein großes Dankeschön! 

Trotz allem ist mir eins aufgefallen:

Vielleicht ist das gang und gäbe oder ich bin noch zu „gutgläubig“ für die Politik, aber teilweise hat mich der Umgangston, nicht nur in den Sitzungen selbst sondern auch in dem, was in Presse und Öffentlichkeit landet, sehr schockiert. Wie oben schon genannt, wir sind sechs Parteien mit unterschiedlichen Meinungen und Ansichten. Dennoch hätte ich mir mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit vorgestellt und gewünscht. Das ist nicht einfach, das weiß ich, aber gerade wir als Original-Kulmbacher können das, denke ich, besser als der Bundestag und sollten uns daran kein Beispiel nehmen. Dem Stadtrat und der Stadt würde es gut tun, wenn wir als eine geschlossene Front nach außen hin erschienen. Dies soll nicht heißen, dass wir uns mit Peace-Zeichen begrüßen und alle zusammen eine Friedenspfeife im Wald rauchen sollen. Es wird immer gewisse Diskrepanzen und Diskussionen geben. Aber interne und vielleicht auch persönliche Auseinandersetzungen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. 

Die Arbeit eines Stadtratsmitgliedes ist schwer und nicht einfach, trotzdem erhoffe ich mir mehr Einbringung durch und auch mehr Vertrauen in die Verwaltung, denn dafür ist sie schließlich da. 

Mein Vorschlag wäre es, was die Verwaltung betrifft, in Zukunft Erweiterungsanträge durch die Verwaltung an die Leinwand zu bringen, damit jedes Mitglied weiß, welche Konsequenzen ein Antrag mit sich bringt. Die Verwaltung, die wirklichen Fachleute, sollten dazu angehört werden und eine Stellungnahme aussprechen. Die Struktur muss eingehalten werden. Nur dadurch können wir eine gute Entscheidung treffen. Das beste Beispiel dafür ist das Innenentwicklungskonzept.

Es wäre mein Appell, meine Bitte an Sie.

 An der Stelle darf ich unsere Bundeskanzlerin zitieren: „Wir schaffen das!“. 

Wir haben alle verschiedene Wege und doch dasselbe Ziel. Das beste für Kulmbach! 

Zu guter Letzt möchte ich mich aber auch noch bei der Verwaltung herzlich bedanken, die einen hervorragenden Job leistet, der nicht immer besonders einfach ist. Dankeschön! 


Lisa Töpper

Verwandte Artikel