Am letzten Freitag konnten wir uns in einer Online-Veranstaltung über den aktuellen Stand der Endlagersuche informieren. Susanne Bauer, unsere Direktkandidatin aus Bayreuth, führte wie immer sympathisch und kompetent durch diesen Abend, an dem uns unsere grüne Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl (Baden-Württemberg), Stefan Wenzel (MdL Niedersachsen) und Martin Stümpfig (MdL Bayern) in dieses wichtige Thema einführten.
Den Weg zum bestmöglichen Endlagerstandort – Kriterium: Sicherheit für eine Million Jahre – ist im Standortauswahlgesetz (StandAG) festgelegt, die daran beteiligten Gremien sollen wissenschaftsbasiert, partizipativ, transparent, selbsthinterfragend und lernend daran mitwirken.
Diese Suche ist in drei Phasen gegliedert: die erste Phase – in der wir uns befinden – ist rein wissenschaftlich basiert, die zweite Phase untersucht die Gegebenheiten vor Ort über Tage und die dritte Phase unter Tage. Ab der zweiten Phase soll es regionale Fachkonferenzen geben, die die Suche offen und nachvollziehbar gestalten sollen.
Momentan zählen 54% der Fläche Deutschlands im Zwischenbericht als potentiell geeignet, da in diesen Gegenden die möglichen Wirtsgesteine Salz, Ton und Kristallin (Granit) vorkommen. Diese sind gleichberechtigt geeignet. Die folgenden Phasen der Suche werden zeigen, welche Gegenden nach der Anwendung der im StandAG festgelegten Ausschlusskriterien (z.B. Erdbebengebiet, Vulkanismus), Mindestanforderungen (müssen alle erfüllt sein) und geowissenschaftlichen Abwägungskriterien, die man wie einen Punktekatalog verstehen muss, noch in Betracht kommen. Der Salzstock Gorleben hat sich schon in der ersten Phase als ungeeignet erwiesen.
Das Ziel dieser Suche ist nicht, durch generelle Ablehnung (NIMBY = not in my backyard) eine Region aus dieser Suche herauszuhalten, sondern – im Interesse aller – den bestmöglichen Standort zu finden. Grundvoraussetzung dafür sind breite Akzeptanz und Verständnis durch die Bürger*innen.
Um Transparenz zu gewährleisten, gibt es drei digitale Fachkonferenzen zum Zwischenbericht, an denen jede*r Interessierte teilnehmen kann. Die erste fand bereits im Februar statt, die nächsten sind vom 10. bis zum 12. Juni und vom 5. bis zum 8. August.
Wir als Grüne tragen Verantwortung. Auch wenn wir Atomkraft schon immer abgelehnt haben geht es jetzt darum, diesen hochradioaktiven Müll für die kommenden Generationen so sicher irgend möglich zu verstauen. Das bedeutet, dass wir aktiv und konstruktiv an der Suche nach Lösungen mitarbeiten. Dieser Weg wird noch Jahrzehnte dauern, wir stehen erst am Anfang.
Deshalb werden wir weiterhin mit regionalen und überregionalen Veranstaltungsangeboten zur Endlagersuche dazu beitragen, über den aktuellen Stand dieser zu berichten und uns so aktiv gegen die NIMBY-Haltung stellen.
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